Streckenfest der Kurhessenbahn
Momentan hört man es in fast ganz Korbach: ein seltenes Geräusch tönt durch die Straßen – das Tuten und Pfeifen einer alten Dampflokomotive, einer 23 042. Mit ihren 1785 PS erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von vorwärts bis zu 110 km/h. Sie stammt aus dem Jahr 1954 und ist heute, 58 Jahre später, als Highlight beim Streckenfest der Kurhessenbahn in Korbach zu sehen. Einige Impressionen vom Bahnhof “Korbach-Süd” sowie von der Brücke an der Strother Straße.
An diesem Wochenende findet das 5. Streckenfest anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Kurhessenbahn statt. Hierzu wird allelei angeboten: neben Sonderfahrten nach Wolfhagen und Brilon-Stadt findet ein umfangreiches Rahmenprogramm am und um den Bahnhof in Korbach herum statt. So gibt es Filmvorführungen, Ausstellungen von THW, Feuerwehr, Bundespolizei und Modelleisenbahnen. Für die Kinder gibt es einen Zugsimulator, Kinderschminken und eine Hüpfburg. Ferner gibt es nicht nur alte Züge und Eisenbahnen zu sehen, auch eine Fahrzeugausstellung von Oldtimer und modernen Autos wird angeboten.
Ein Highlight für die Besucher ist mit Sicherheit eine Mitfahrt im Fahrstand der Züge. Am Samstag konnte mit einer Dampflok mitgefahren werden, am Sonntag mit einer Diesellokomotive. Beide pendeln jeweils zwischen Korbach-Hauptbahnhof und Korbach-Süd. Auch im Bahnhofsbereich kann man sich einmal wie ein Zugführer fühlen, hier verkehrt eine so genannte Köf (Kleinlokomotive mit Ölmotor (Dieselmotor) und Flüssigkeitsgetriebe). Beides wird durch einen kleinen Kostenbeitrag von fünf beziehungsweise drei Euro möglich.
Zum Hessentag 1997 war der Bahnhof “Korbach-Süd” noch mit Frankenberg verbunden, mittlerweile ist die Strecke stillgelegt – die Diskussionen um eine Wiedereröffnung sind allerdings voll im Gange. Um die Gäste vor 15 Jahren zu begrüßen wurde das Wartehäuschen mit einem Blick auf Korbach verschönert – im Laufe der Zeit ist das Häuschen teilweise eingestürzt und die Wände anderweitig beschmiert worden.
Bange Blicke auf die Gleise Richtung Hauptbahnhof: jeden Moment müsste sie erneut auftauchen.
Man hört bereits diverse Male ein Tuten welches langsam lauter wird – ein gutes Zeichen! Zwischendrin vertreibe ich mir die Zeit mit Fotografieren von etwas anderem – mit diesem Buch der Bahn über Sperrungen und Änderungen (???, Aufklärung erwünscht!).
Die beiden Kinder auf der Brücke scheinen sich sagen zu wollen: “los, weg hier!” – kurz daraufhin waren sie tatsächlich nicht mehr auf der Brücke.
Gute Entscheidung!
Nach einem kurzen Stop ging es rückwärts wieder los Richtung Hauptbahnhof, unter kräftigem Dampfausstoß.
Danach herrschte wieder kurze Zeit Ruhe und die Lok war nur aus der Ferne zu hören und ich vertrieb mir die Zeit wieder mit “Nebenbähnlichen” Motiven – wie dem Bahnhofsschild sowie der Korbacher Kilianskirche.
Die Ankunft sah genauso aus wie zuvor, daher verlagerte ich hiernach meinen Standort auf die Brücke an der Strother Straße. Auch die Dampflokomotive verabschiedete sich standesgemäß wieder.
Auf der Brücke angekommen passierte erstmal gar nichts. Grund war der reguläre Zug, der Korbach-Süd anfuhr und dort einige Zeit hielt, sodass die Führerstandsmitfahrten vom Streckenfest warten musstem. Erst als dieser sich auf den Weg Richtung Kassel oder Brilon machte, konnte die 23 042 wieder fahren.
Nachdem die Strecke wieder frei war, rollte das Objekt der Begierde wieder auf den Gleisen und die annähernd 132 Tonnen bewegten sich unter uns hindurch.
Die 23 042 fuhr während des Streckenfestes noch viele weitere Male hin und her – ich machte mich aber nun auf den Weg nach Hause. Hier hörte ich sie noch bis in den Abend hinein mit ihrem Tuten. Am heutigen Sonntag wird sie für Sonderfahrten nach Wolfhagen und Brilon eingesetzt. Stattdessen werden Mitfahrten mit einer alten Diesellokomotive angeboten – ebenfalls für fünf Euro.
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