Weihnachtliches Kassel

Weihnachtszeit ist Weihnachtsmarktzeit: Aber nicht nur das steht in diesen Tagen an, auch die Geschenke für den Heiligen Abend wollen besorgt werden. Da ich ja momentan nicht zu Hause bin, muss ich also in meiner “Wahl-Heimat” nach Geschenken schauen. Nur: Kassel, die nordhessische Metropole, liegt nicht weit entfernt und bietet natürlich deutlich mehr Shoppingmöglichkeiten als Korbach oder Hessisch Lichtenau. Also, ab nach Kassel!

Hessisch Lichtenau, am Donnerstag. Kurz nach 7:30 Uhr am Morgen. Der Blick gen Himmel, aus meinem Schlafzimmer. Grau mit ein paar Minilücken, wo einzelne Sonnenstrahlen hervorlugen. Davor die Zeugen der letzten Tage, zentimeterlange Eiszapfen vom Dach. Noch sah alles nach einem ganz normalen Schultag aus.

Eisige Reste der letzten Tage

Eisige Reste der letzten Tage

Gegen 8:00 ging es dann also erst einmal los zur Schule, wo uns das Thema “Verdauung” den ganzen Tag beschäftigen sollte. Doch der Stoff war nicht ohne, sodass wir den Unterricht ein wenig früher beendeten – die Köpfe waren voll.

Nun war er also da, der halb angebrochene Nachmittag. Früher als sonst konnten wir die Schule verlassen. Um mit Lernen anzufangen war der Tag noch zu früh, ich brauchte erst Mal eine kleine Pause und etwas Ablenkung. Also kombinierte ich das Nützliche mit dem Angenehmen und fuhr spontan nach Kassel zum Shoppen – schon war der Schultag nicht mehr wie jeder andere.

Schließlich ist bald Weihnachten und die Shoppingmöglichkeiten in Hessisch Lichtenau sind zwar nicht schlecht – aber mehr oder weniger Tradition war es in den vergangenen Jahren, kurz vor Weihnachten nach Kassel zu fahren. Sei es zur Inspiration, zum Besorgen oder einfach zum Abschalten von Zuhause, so als kleinen Ausflug.

Nach etwas mehr als 30 Minuten Fahrt war das Ziel erreicht: Kassel, die documenta-Stadt. Schnell die selbe Parkmöglichkeit wie immer angesteuert – das Parkhaus von Galeria Kaufhof. Zentral gelegen, schöner Ausblick über Kassel..okay, die Parkplätze sind für heutige Autos schon sehr eng geschnitten. Also schön weit weg von anderen geparkt und erst einmal einen Blick über das graue Kassel geworfen. Trotzdem war irgendwie etwas anders als sonst.

Zu sehen ist ein Teil des Kasseler Märchenweihnachtsmarktes und die Zelte des Zirkus’ FlicFlac. Die Bilder sind wie beim letzten Artikel über Hessisch Lichtenau mit meinem Handy entstanden: Ich habe die kleine Kamera leider in der Wohnung vergessen…

Blick vom Galeria Kaufhof-Parkhaus über Kassel

Blick vom Galeria Kaufhof-Parkhaus über Kassel

Ebenfalls hell erleuchtet zeigt sich die Obere Königsstraße – die Fußgängerzone und Haupteinkaufsstraße Kassels.

Obere Königsstraße

Obere Königsstraße

Ich stöberte eine Weile durch die Regale diverser Geschäfte (wo ich gewesen bin kann ich natürlich nicht verraten – das würde die Weihnachtsvorfreude zerstören ;-)). Als ich wieder heraustrat war die Dämmerung bereits hereingebrochen und die hell erleuchteten Geschäfte und Straßendekoration zauberten vorweihnachtliche Stimmung hervor. Leider konnte ich nicht mit meiner Freundin durch die Straßen schlendern, da sie heute am Donnerstag in Frankfurt war. Dafür konnte ich aber in aller Ruhe nach Geschenken für sie suchen.

Ich befand mich nun auf dem Weg aus Richtung Galeria Kaufhof zum großen Königsplatz, wo ein weiterer Teil des Weihnachtsmarktes stattfindet.

Weihnachtliches Kassel

Weihnachtliches Kassel

Auf dem Königsplatz gibt es neben vielen Ständen und Buden eine große Weihnachtspyramide. Sie ist 22 Meter hoch und laut Angaben der Veranstalter die größte ihrer Art weltweit. Sie steht in der Nähe des Einkaufszentrums CityPoint.

Die weltgrößte Weihnachtspyramide

Die weltgrößte Weihnachtspyramide

Auf der weiteren Suche nach Weihnachtsgeschenken verschlug es mich auch ins CityPoint – in der Mitte der insgesamt 3 Obergeschosse ist jedes Jahr zu Weihnachten ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt, der mit tausenden kleinen Lämpchen geschmückt ist. Auch die Decke erstrahlt in warmgelben Licht und versprüht unweigerlich das Gefühl, dass Weihnachten bald vor der Tür steht.

CityPoint Kassel

CityPoint Kassel

Unweit des Einkaufszentrums befindet sich seit kurzem die 160. Niederlassung von Starbucks. Auf mich wirkte es zunächst so, als sei die Filiale noch gar nicht eröffnet. Nur schwer konnte man durch die verdunkelten Scheiben ins Innere blicken. Außerdem konnte ich mich gar nicht erinnern, dass hier jemals Starbucks war. Doch eben las ich es schwarz auf weiß: Am Donnerstag – der Tag, an dem ich in Kassel war – war Eröffnung! Und ich habe mich schon gewundert, warum hier solch ein Andrang herrschte…

Am Eröffnungstag: Starbucks Kassel

Am Eröffnungstag: Starbucks Kassel

Eine “Vanilla Latte to go” später befand ich mich draußen wieder, wo ich in Ruhe und etwas abseits des vorweihnachtliche Getummels mein Heißgetränk genoss. Schmeckte zwar sehr gut (wie ich es von Starbucks auch nicht anders kenne), aber da ich sonst mit meiner Freundin bei Starbucks war fehlte irgendwie etwas…

Langsam schlurfte ich zurück Richtung Galeria Kaufhof. Auf dem Weg dorthin meldete sich langsam mein Hungergefühl zu Wort. Okay, kann schon mal passieren: überall duftet es lecker nach Gegrilltem, nach Glühwein, nach Süßem, nach Herzhaftem – die Luft war voll mit Düften leckerer Dinge.

Ich holte mir schließlich eine Bratwurst mit Brötchen beim Sieger des HNA-Tests “Beste Bratwurst Weihnachtsmarkt Kassel 2010” – bei “Geibels Thüringer Bratwurst” am Friedrichsplatz – die Bestnote von 1,3 vor zwei Jahren ist wirklich gerechtfertigt. Lecker!

Das vielleicht größte Geschenk der documenta-Stadt

Das vielleicht größte Geschenk der documenta-Stadt

Nach Bratwurst und Vanilla Latte ging es wieder zurück nach Hessisch Lichtenau. Und zwar mit Geschenken im Schlepptau! Der Nachmittag war zumindest in der Hinsicht ein Erfolg. Trotzdem fühlte sich alles etwas anders an als sonst – zu zweit macht es noch mehr Spaß und man entdeckt noch das eine oder andere mehr. Vier Augen sehen eben mehr als zwei, vor allem wenn dabei dann auch noch beide Herzen für Ausflüge schlagen.

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