Ohrgasmus in Colònia de Sant Pere
Stille. Kein Auto ist zu hören. Kein Schiff. Auch kein Flugzeug welches die beliebteste Insel der Deutschen ansteuert. Und dass, obwohl wir bei der Anreise genau über diesen kleinen Ort geflogen sind. Der Wind muss sich gedreht haben. Es ist nichts zu hören. Fast nichts. Von der nahegelegenen Promenade dringt ein schönes Geräusch in unser Ohr und versetzt unser Trommelfell in Schwingungen.
Es ist so ein schönes Geräusch, dass ich es gar nicht nachmachen kann. Es ist wie ein Traum. Vor allem ein traumhaftes Geräusch. Magisch werden wir angezogen von den Tönen, wie die Sirene früher Schiffe anzog. Nur mit Happy End. Denn das, was wir jetzt zu Gesicht bekommen werden – damit haben wir nicht gerechnet.

Das Meer vor Colònia de Sant Pere
Vor uns liegt das blaue Mittelmeer, welches mit prachtvollem Grollen seine Wellen an das Ufer von Colònia de Sant Pere schiebt. In regelmäßigen Abständen platscht die nächste Welle an die Steine vor uns. Herrlich – genau so haben wir uns Urlaub vorgestellt. Sonnenschein, tiefblaues Meer mit einem ebenso tiefblauem Himmel. Dazu das beruhigende Geräusch der Wellen, was wie ein Filter wirkt und alle anderen Töne einfach so verschluckt. Platschend und klatschend schlagen sie gegen den Steinwall, der das offene Meer vom kleinen Sandstrand trennt.

Spritzige Wellen

Romantische Kräfte
Hier, in Colònia de Sant Pere, ist die Welt noch in Ordnung. Keine Touristenhochburg, eher ein kleiner und beschaulicher Ort mit noch nicht einmal 600 Einwohnern. Eben Entspannung pur. Noch dazu in einer tollen Lage – auf der einen Seite das blaue Meer, auf der anderen Seite die grau-grünen Berge der Serres de Llevant (Gebirge des Ostens) mit ihren zum Teil über 500 Meter hohen Gipfeln.

Rauschendes Meer und die Serres de Llevant
Entlang der Promenade reiht sich ein Restaurant an das nächste. Mit das einzige, was hier an Tourismus erinnert, zumindest auf den ersten Blick. Doch ein Blick in die Straßen bestätigt das: Ruhe. Kein ständiger Autoverkehr, keine Partymusik und kaum andere Touristen – wirklich ein ruhiges Fleckchen auf Mallorca.

Ruhige Straße in Colònia de Sant Pere
Kein anderes Bild zeigt sich im nahegelegenen Yachthafen. Still und leise dümpeln die kleinen und größeren Boote im fast ruhigen Wasser, ab und zu dringt das glucksende Geräusch von Babywellen in unsere Ohren. Auch das Grollen vom Anlanden der Wellen am Steinwall hat sich verabschiedet und ist nicht mehr zu hören.

Dümpelnde Boote im Yachthafen
Die andere Seite wird optisch dominiert von der Serres de Llevant und stellt die akustischen Reize in den Hintergrund. Mit ihren teilweise über 500 Meter hohen Gipfel erscheint sie zum Greifen nah. Wasser links, Berge rechts – ein Anblick, der fast surreal wirkt. Faszinierend. Wirklich. Und für uns das Zeichen – ja, es ist wahr. Endlich im Urlaub!
PS: Verzeiht mir bitte das dämliche Wortspiel im Titel ;-)

Die nahe Serres de Llevant

Puig de Ferrutx (522m)
Letzte Kommentare