Höhlen, Strand und Meer – Stippvisite in Porto Cristo

Einer Legende nach soll ein Seemann aus dem Meer gerettet worden sein, der daraufhin an der an der Stelle seiner Rettung ein Kruzifix aufgestellt hat – daher der Name Porto Cristo – “Christushafen”. Das war 1260. Doch schon früher war dieser Ort besiedelt: Funde zeugen von der Talaiot-Kultur und auch von römischer Anwesenheit: 1909 wurden Reste einer Basilika aus dem fünften Jahrhundert gefunden.

Mit seiner großen Bucht, die heute Teile des Hafens der Stadt beherbergt, ist der Ort jedoch erst relativ spät gegründet worden: im Jahre 1888. Da im 15. bis 18. Jahrhundert häufig Angriffe auf die Mittelmeerinsel Mallorca erfolgten, wurde 1577 der Torre del Serral dels Falcons errichtet, der als einer von vielen Wach- und Signaltürmen die Sicherheit der Küstenbewohner sicherstellte. Südlich der Bucht kann er heute in restauriertem Zustand besichtigt werden.

Porto Cristo besitzt einen kleinen Sandstrand, der sich windgeschützt innerhalb der Bucht befindet. Die Hauptstraße ist allerdings verhältnismäßig nah dran – ständige Verkehrsgeräusche sind daher an der Tagesordnung. Einen weiteren Strand außerhalb der Bucht gibt es nicht – direkt am Meer befindet sich die Steilküste.

Berühmt ist der Ort mit seinen fast 7.400 Einwohnern vor allem für die Drachenhöhlen, den Coves de Drac, im Süden der Stadt. In ihnen findet sich der größte unterirdische See Europas mit einer Länge von 177 Metern, einer durchschnittlichen Breite von 40 Metern und einer Tiefe von bis zu 9 Metern. Das kristallklare Wasser des “Llac Martel” (nach seinem Entdecker Édouardo Alfred Martel) besitzt eine konstante Temperatur von 20°C.

1922 kaufte Joan Servera Camps, ein Mitbegründer des Fremdenverkehrsamtes, das Gelände mit dem Höhleneingang – dadurch gehörte ihm die gesamte Höhle mit all ihren Abzweigungen. Seine Idee, lichtgeschmückten Boote über den See fahren zu lassen mit gleichzeitiger Illuminierung der Höhlen und Musikuntermalung wird heute noch immer umgesetzt.

Besichtigt haben wir die Höhlen, die ein Besuchermagnet sind, nicht. In der Bucht gibt es jedoch auch kleine Höhlen, in die man einen Blick hineinwerfen kann – über eine Treppe gelangt ihr nach oben.

Höhlenteil in der Bucht von Porto Cristo

Höhlenteil in der Bucht von Porto Cristo

Da wir uns wie schon am Tag zuvor auf einem kleinen Roadtrip entlang der mallorquinischen Küste befinden und noch einige Ziele vor uns liegen, beschränken wir uns in Porto Cristo auf einen Spaziergang entlang der Bucht und das angrenzende Wohngebiet oberhalb der Steilküste.

Bucht von Porto Cristo

Bucht von Porto Cristo

Folgt den Stufen und ihr erblickt die schillernden Farben des Mittelmeeres

Folgt den Stufen und ihr erblickt die schillernden Farben des Mittelmeeres

Oben, ein paar Meter über dem Wasser, gelangt ihr in ein Wohngebiet – nachdem ihr eine nach Urin riechende und mit Graffitigeschmiere verunstaltete Unterführung durchquert habt. Die Häuser im Viertel sind dagegen alles andere als übel: Viele besitzen direkten Buchtblick und sind mit Swimming Pool ausgestattet. Am Ende der Straße öffnet sich die Aussicht auf die Weite des Meeres – wie gerne würde ich hier mal einen Sonnenaufgang sehen…

Villen am Ostufer der Stadt

Villen am Ostufer der Stadt

Ostufer Porto Cristo - am teilweise herumliegenden Müll erkennt man: diese Stelle ist kein Touristen-Hotspot

Ostufer Porto Cristo – am teilweise herumliegenden Müll erkennt man: diese Stelle ist kein Touristen-Hotspot

Der Weg abseits der Hauptstraße mit Strand und Hafen und auch abseits der berühmten und bekannten Höhlen zeigt uns zwei Gesichter von Porto Cristo. Da, wo viele Touristen hinkommen, ist alles sauber und aufgeräumt. Der Strand, die Promande, die Hauptstraße – sauber und alles in Ordnung. Doch bereits wenige Meter von den Attraktionen entfernt, wie etwa auf dem Weg durch das kleine grüne Wäldchen neben den Höhlen in der Bucht mit seiner unangenehmen Unterführung, erscheint ein anderer Blick auf den Ort.

So auch am Ende des Wohngebietes, welches sich nördlich der Hafeneinfahrt befindet. Wenige Reisende finden den Weg hierhin, doch die, die es tun, finden auf den Felsen teilweise Müll. Müll, der schon länger liegt und nicht erst seit eben hier seinen Platz hat. Glücklicherweise hält sich die Masse in Grenzen und die Aussicht auf das türkisblaue Meer mit den Villen entlang der Steilküste lenkt die Aufmerksamkeit auf sich.

Blick von den Felsen des Wohngebietes in die Bucht

Blick von den Felsen des Wohngebietes in die Bucht

Mit einem Blick in den nahen Yachthafen verabschieden wir uns dann auch schon wieder von Porto Cristo – es geht ein paar Kilometer nach Süden, in eine kleine, aber gut besuchte Bucht mit einem romantischen Namen – mehr sei noch nicht verraten!

Speisen in direkter Meeresnähe

Speisen in direkter Meeresnähe

Yachthafen Porto Cristo

Yachthafen Porto Cristo

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