Font de s’Ermita – die Quelle der Mönche
Vor den Toren der Ermita de Betlem steht es, das wahrscheinlich einzige Hinweisschild. Hier, in den Bergen zwischen Artà und der kleinen Urbanisation Betlem, weist es den Weg zu verschiedenen Zielen. Das kürzest entfernte ist die “Font de s’Ermita”, rund fünf Minuten Gehminuten von hier.
Der Weg dorthin führt über einen hellen Schotterweg, auf dem Nadelbäume für Schatten sorgen. Über den alten und verrosteten Maschendrahtzaun kann man ohne Probleme hinein in die Badia d’Alcúdia schauen, bis hin zu den begrenzenden Bergen auf der anderen Seite. Die Felder im Vordergrund, die terrassenartig angelegt sind, bestehen noch aus der bewohnten Zeit des Klosters. Auf ihnen wurde Obst und Gemüse angepflanzt, von denen sich die Mönche ernährt haben.
Immer wieder bieten sich solche Aussichten an bis der Weg eine Kurve macht und sich über uns ein Blätterdach ausbreitet. Das Licht taucht nur noch an wenigen Stellen hindurch, Geräusche werden gefiltert – hier muss sie sein, die Font de s’Ermita. Mitten aus dem Fels fließt klares Wasser, hindurch durch eine steinerne Rinne, bis es wieder verschwindet. Diese Quelle, aus der das ganze Jahr Wasser sprudelt, wurde früher zur Versorgung der Terrassenfelder eingesetzt.
Unmittelbar neben der Quelle schließt sich eine Lourdesgrotte an, die zur Erinnerung an das Wunder in der gleichnamigen Stadt errichtet wurde. 1858 soll der heiligen Bernadette in der Höhle Massabielle bei Lourdes im Süden Frankreichs Maria erschienen sein. An dieses Ereignis erinnert auch diese Grotte, die in ihrem Inneren ein Abbild Marias beherbergt.
Zeit, sich wieder auf den Rückweg zu machen. Der Blick fällt unweigerlich auf das alte Kloster. Wie das Schild schon gezeigt hat – es ist wirklich nicht weit entfernt. Die Terrassenfelder im Vordergrund, der Hügel im Hintergrund – und mittendrin das Gemäuer. Auf den trockenen Felder wachsen auch heute noch diverse Pflanzen wie zum Beispiel Olivenbäume.
Wir lassen sie rechts liegen, blicken noch einige Male in die Ferne zum Wasser hinunter – stets mit dem Gedanken, dass auch wir wieder unten sein werden, unten im Tal, auf dem Weg zur Küste.
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