Mit der Sesselbahn hinauf zum Hirschkopf
Es ist frisch in Boppard. Nicht gerade warm, ein leichter Wind weht über den Rhein und die Wolken hängen niedrig über den angrenzenden Hügeln. Auf einen dieser Hügel geht es in wenigen Minuten hinauf, auf den Hirschkopf. Noch stehen wir – eine Gruppe Reiseblogger – an der Talstation der Sesselbahn in Boppard am Rhein.
An einem Gebäude vor uns in blauer Schrift: „Länge: 915 Meter – Fahrzeit: 20 Minuten“. Nicht schnell, aber wir sind ja auch nicht auf der Flucht. Die Karten werden ausgeteilt, der Moment der Abfahrt rückt näher. Während die ersten bereits ihre Plätze einnehmen – was Dank blau-weißer Markierungen kein Problem darstellt – warte ich noch.
An der Wand hängt eine Erinnerungsplakette: “1953 – 2003 | Sesselbahn Boppard | 50 Jahre im Dienste des Tourismus”. Mittlerweile sind es noch einmal zehn Jahre mehr, seit 60 Jahren befindet sich die Sesselbahn also bereits hier und bringt gemächlich ihre Fahrgäste hinauf.
Dann ist es soweit – der Großteil unserer Gruppe befindet sich bereits auf dem Weg gen Bergstation – als ich mich zusammen mit Sarah einreihe. Das Personal hält die Sessel kurz fest, legt eine Art „Sitzkissen“ hin und schon sitzen wir drin. Noch den Sicherungsbügel schließen und mit einem kleinen Schwung nach vorne geht es hinauf. Die zwanzigminütige Fahrt kann beginnen.
Unter unseren Füßen verschwinden die Weinreben am Fuße des Hügels, der Untergrund ist mal vom Gras bewachsen, mal steinern hart. Es geht höher, hinter den Bäumen zur rechten erscheint langsam der Rhein, Boppard und die gegenüberliegende Seite des längsten deutschen Flusses. Binnenschiffe und Fahrgastschiffe sind unterwegs, an manchen Stellen brechen Sonnenstrahlen durch die zuvor noch recht dichte Wolkendecke.
Zu unserer linken Seite erhebt sich – abgesehen von der kleinen Straße – ein wahres Blätterdach: wohin man schaut, die Umgebung ist von noch grünen, nur leicht herbstlich anmutenden Blätterfarben gesäumt. Je weiter wir Richtung „Gipfel“ kommen, desto leiser wird es um uns herum. Von der entlang des Rheins verlaufenden Straße und der dortigen Bahnstrecke ist kaum etwas zu hören. Auch sonst liegt kaum ein Ton in der Luft – das einzige, was bis hier hinauf dringt: Vogelgezwitscher und die Geräusche der über Boppard fliegenden großen Vögel der Lüfte.
Lautlos gleiten wir immer weiter hinauf zur Bergstation, auf Höhe des Blätterdaches der umstehenden Bäume. Die ersten aus unserer Gruppe sind bereits ausgestiegen, bei uns dauert es noch ein paar Minuten bis auch wir unser Ziel erreichen. Es kommt langsam in Sichtweite, der Berg steigt mittlerweile nur noch wenig an, sein Erscheinungsbild mit Stein und Gras bleibt bestehen.
Obwohl es bis zum Ziel nicht mehr weit aussieht – es dauert. Wie lange weiß ich nicht, in der Ruhe zwischen den Bäume links und rechts ist es schwer, die Zeit abzuschätzen. Dann ist es so weit, wir erreichen unser Ziel für den Moment. Empfangen werden wir von unseren Reiseblogger-Kollegen, die mit Kamera bewaffnet am Zaun stehen und jeden Neuankömmling auf dem Berg willkommen heißen.
Mit Nicole geht es nach dem Aufenthalt auf dem Hirschkopf wieder hinunter ins Tal, Richtung Rhein – dieses Mal mehr impressionistisch dokumentiert.
Vielen Dank an Rheinland-Pfalz Touristik sowie alle teilnehmenden Partner für das abwechslungsreiche Programm und die Unterstützung!
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