Klassik liegt in der Luft – die ersten Eindrücke aus Wien (Teil 1)

Über Frankfurt am Main geht langsam die Sonne auf, als ich bereits im Flugzeug sitze. Seit fünf Stunden bin ich bereits wach, zwei Stunden davon schon mit dem Auto Richtung Süden, zum Flughafen, gefahren. Klagen tue ich nicht – das wäre zum einen auf höchstem Niveau, zum anderen hab ich es ja so gewollt.

Nach 58 Minuten in der Luft bin ich plötzlich in Wien, das mich wettertechnisch nicht ganz optimal empfängt – bewölkt, aber trocken und temperaturmäßig auch gut auszuhalten. Mit dem City Airport Train geht es in 16 Minuten direkt Richtung Innenstadt, zur Haltestelle Wien Mitte. Bis zum ersten Ziel, dem Stephansdom, sind es ungefähr zehn Minuten zu Fuß, die ich für einen ersten Eindruck der österreichischen Hauptstadt nutze:

Ganz anders als die Städte, die ich bisher gesehen habe. Jedes Haus im ähnlichen Stil erbaut, der Hauch von Franz, Sissi und Mozart liegt in der Luft. Die ganze Klassik von früher scheint in Wien weiterzuleben, ohne jemals aufgehört zu haben. Faszinierend, wie schnell mich mein erster Eindruck ergriffen hat.

Anflug auf VIE: Airport links, City rechts

Anflug auf VIE: Airport links, City rechts

Herbst im Stadtpark

Herbst im Stadtpark

Straßenbahn am Parkring

Straßenbahn am Parkring

Weiter zum Stephansdom, den ich bis dato nur von der 10 Cent-Münze unseres Nachbarlandes kannte – und jetzt steht das kirchliche Gebäude mit seinem fast 137 Meter hohem Turm vor mir, greifbar wie noch nie. Imposant. Genauso imposant die Dachziegeln, die – abgesehen vom Südturm – ins Auge fallen: sie zeigen die Wappen von Wien und Österreich auf der einen Seite sowie einen Adler mit den Initialen von Kaiser Franz I. mit den Jahreszahlen 1831.

Als bekennender Liebhaber von Aussichtspunkten muss ich mich auch dieser Verführung hingeben – die zahlreichen Treppenstufen, die sich eng in die Höhe hinaufwinden, habe ich allerdings unterschätzt. Mehr oder weniger stark beeindruckt von diesem Sportprogramm bin ich froh, endlich oben zu sein. Auf die erste Ernüchterung – Maschendraht versperrt die Sicht – folgt letztlich doch noch Freude: kleine Fenster, die geöffnet sind, erlauben beste Blicke auf Wien.

Ziegel am Dach vom Stephansdom

Ziegel am Dach vom Stephansdom

Südturm: mit 136,4m der höchste der vier Türme

Südturm: mit 136,4m der höchste der vier Türme

Die Aussicht belohnt für den anstrengenden Aufstieg

Die Aussicht belohnt für den anstrengenden Aufstieg

Damit wäre Punkt eins auf meiner imaginären To-Do-Liste bereits abgearbeitet. Die Karlskirche als weiterer Punkt folgt später noch. Mehr habe ich mir bewusst für den heutigen Tag nicht vorgenommen – ich möchte mich einfach treiben lassen und schauen, wo es mich spontan hinverschlägt. Vorbei an der Peterskirche führt mich der Weg über den Graben, den Neuen Markt und die Kärntner Straße hinunter zum Hotel Sacher. Obwohl ein Besuch in einem Kaffeehaus auf meiner Bucket-List steht, bleibe ich draußen stehen und gehe weiter – potentielle Gäste müssen bis auf die Straße stehen und warten, bis Plätze frei werden. Tradition hin oder her – ich verschiebe den Besuch.

Im zweiten Teil geht es dann weiter mit Albertina, Karlskirche und anderen Gebäuden im Herzen Wiens.

[Teil 2: “Kunst, Kultur, Keschichte – nachmittags in Wien“]

Drei Kreuze... - die Peterskirche

Drei Kreuze… – die Peterskirche

Schilderwald mitten in der Stadt: der Graben

Schilderwald mitten in der Stadt: der Graben

Donnerbrunnen am Neuen Markt

Donnerbrunnen am Neuen Markt

Weltberühmt: Hotel Sacher mit der gleichnamigen Torte

Weltberühmt: Hotel Sacher mit der gleichnamigen Torte

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