Kulturelle und kulinarische Eindrücke aus München (Teil 1)
Am letzten Wochenende schlug ich mal eine komplett andere Himmelsrichtung ein: Richtung Südosten, Richtung München. Mit der Bahn geht es in etwas mehr als drei Stunden und nur geringer Verspätung vom ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe hinunter zum Hauptbahnhof der bayrischen Landeshauptstadt. Das Maritim Hotel München, in dem ich zwei Nächte verbracht habe, liegt noch nicht einmal fünf Gehminuten entfernt.
Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel zieht mich das Großstadtleben gleich wieder magisch an und ich mache mich auf den Weg Richtung Innenstadt, ohne großartig zu wissen was mich alles erwartet. Vorbei an den frisch eingeschalteten Leuchtreklamen der Geschäfte und Imbisse entlang der Bayerstraße laufe ich zum Karlsplatz, der auch als “Stachus” bekannt ist und von den Münchnern bevorzugt so genannt wird. Im 18. Jahrhundert stand dort wo sich heute Kaufhof befindet, eine Gastwirtschaft mit dem Namen “Stachus” (nach dem damaligen Wirt Mathias Eustachius Föderl), die dem Platz seinen Namen gab.
Nach der Passage des Karlstores finde ich mich auf der Neuhauser Straße wieder, die später in die Kaufinger Straße übergeht und die zusammen die Einkaufsmeile der Stadt markieren. Mit einem kleinem Umweg, der mich an der Frauenkirche vorbei führt, gelange ich auf den Marienplatz – das Zentrum Münchens. Hier spielt sich heute wie früher das Leben ab, tausende Touristen passieren täglich den großen Platz und bestaunen das Glockenspiel am Neuen Rathaus.
Ein Klassiker ist das Hofbräuhaus am Platzl, welches 1589 vom bayrischen Herzig Wilhelm V. in Auftrag gegeben wurde, um die teuren Bierlieferungen aus anderen Brauereistädten wie Einbeck zu umgehen. Heute gilt es als fester Anlaufpunkt für Bierliebhaber und Touristen, vor allem aus Fernost – mein nächster Anlaufpunkt ist jedoch erstmal das Hotel gewesen.
Am nächsten Tag begrüßte mich blauer Himmel und Sonnenschein – beste Voraussetzungen für einen Sightseeing-Tag. Nach dem Frühstück im Hotel ging es auf ähnlicher Strecke wie am Abend zuvor wieder in die Innenstadt. Vorbei am von 1890 bis 1897 erbauten Justizpalast gegenüber des Stachus’. Heute befinden sich im neobarocken Gebäude das Bayerische Staatsministerium der Justiz sowie Zivilkammern des Landgerichts München.
Verlässt man die Einkaufsmeile am Übergang Neuhauser Straße/Kaufingerstraße, so gelangt man zum Dom zu Unserer Lieben Frau, der auch als Frauenkirche bekannt ist. Charakteristisch für den in der Spätgotik entstandenen Bau sind die beiden Türme mit ihren Hauben, die nahezu gleich hoch sind. Der Nordturm (98,57 Meter) kann nicht bestiegen werden, der Südturm (98,45 Meter) hingegen schon, allerdings wird er seit 2012 saniert weswegen ein Aufstieg derzeit nicht möglich ist.
Einen Ausblick in luftiger Höhe bis hin zu den Alpen erhält man hingegen von der katholischen Kirche St. Peter mit ihrem Turm, dem “Alten Peter”. Ein Aufstieg ist gegen eine geringe Gebühr jeden Tag möglich. Gerade bei schönem Wetter kann es auf der Plattform jedoch ziemlich eng werden, dafür hat man einen tollen Blick auf die Metropole an der Isar bis hinüber zu den Alpen.
Dazu überquert man bloß den Marienplatz, der bereits im Jahre 1158 angelegt wurde. 1972, als auch die Olympischen Sommerspiele in München zu Gast waren, folgte die Umgestaltung in eine Fußgängerzone.
Nicht weit entfernt, am Viktualienmarkt, kommen Liebhaber von kulinarischen Leckerein auf ihre Kosten: heimisches oder exotisches Obst und Gemüse, Back- und Fleischwaren, Fisch und Produkte von Eigenerzeugern werden hier angeboten. Im Zentrum des Marktes steht der Maibaum mit dem Liesl-Karlstadt-Brunnen sowie einem Biergarten, der Platz für 1000 Gäste bietet.
Vom Viktualienmarkt führt mich mein Gang weiter zum Nationaltheater der Bayerischen Staatsoper am Max-Joseph-Platz – damit geht es dann im zweiten Teil weiter.
[Teil 2: “Münchener Kultur und Moderne im Gegensatz (Teil 2)”]
Vielen Dank an hrs und die Deutsche Bahn für die Einladung nach München. Alle Erlebnisse und die daraus entstehenden Reiseberichte bleiben hiervon unberührt.
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