Badische Schnupperstunde – ein Kurzbesuch in Karlsruhe
Karlsruhe war bislang für mich bislang nur ein Ort von vielen und stand daher nicht in einem besonderen Fokus. Das änderte sich mit der PR-Veranstaltung “Blu Experience Sleeping”, bei der am folgenden Tag eine Stadtführung auf dem Programm stand. Zugegeben, außer dass Karlsruhe Standort des Bundesverfassungsgerichts und Universitätsstadt ist, war mir sonst nichts aus der Stadt geläufig. Auch das große braune Schild an der Autobahn mit der Aufschrift “Fächerstadt Karlsruhe” sagte mir nichts…
Ja, ich hätte mich vorher über Karlsruhe informieren können – Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Wissenswertes. Doch ich wollte mich bewusst überraschen lassen, einmal hineinschnuppern in die badische Stadt und mich überzeugen lassen. Eines vorweg – sie hat mich überzeugt. Vor allem der vielfältige Stadtgarten mit den beiden Seen hat mir gefallen. Viel Grün, die Möglichkeit einer Bootsfahrt auf Schwanen- und Stadtgartensee und die abwechslungsreiche Flora und Fauna bieten genügend Möglichkeiten, einfach mal abzuschalten.
Die Besonderheit des Stadtgartens liegt in seinem Aufbau, da er aus mehreren kleineren Teilen besteht – so gibt es unter anderem einen Rosengarten, einen Japangarten und den wahrscheinlich ausgefallensten Bereich – den Zoologischen Garten mit Elefanten, Pelikanen und Co. Zudem verläuft der 49. Breitengrad hier hindurch, nach neuen internationalen Definitionen befindet er sich jedoch rund 115 Meter weiter nördlich auf Höhe der Seebühne. Andere Städte auf demselben Breitengrad sind im Übrigen Budweis, Regensburg, Paris und Vancouver.
Nachdem ich Karlsruhe bislang als grüne Stadt kennengelernt habe, folgt nun eine andere Seite: Veranstaltungs- und Kongresszentrum befinden sich nur wenige Schritte aus der innerstädtischen Oase entfernt. Nach beendetem Messetag kann man also direkt (zurück) ins Grüne ausweichen und die dortige Ruhe genießen – denn trotz zentraler Lage ist es dort schön ruhig.
Nur wenig weiter ergibt sich wieder ein neues Bild – es wird belebter, lauter, städtischer. Über die Kriegsstraße (zugleich auch die Bundesstraße B10) geht es in den Nymphengarten Richtung Friedrichsplatz, in Richtung des Herzen von Karlsruhe mit dem Shoppingparadies Ettlinger Tor. Das studentische Flair kommt langsam zum Vorschein, vor allem die (geschätzt) Anfang Zwanziger begegnen uns hier vor dem Naturkundemuseum.
Die Bekanntschaft mit der Stadt wird am Schloss in Karlsruhe enden – und mit ihr auch meine Unwissenheit, warum “Fächerstadt” ein Synonym für die rund 300.000 Einwohner zählende Stadt ist: aus der Luft betrachtet zweigen die Straßen fächerförmig vom Schloss ab. Eigentlich logisch und einfach erklärt, wie mir im Nachhinein auffällt.
Das barocke Schloss – welches starke Ähnlichkeit mit dem in Bad Arolsen aufweist – wurde ab 1715 errichtet und diente als Residenz des Markgrafen Karl-Wilhelm von Baden-Durlach. Bis zum Jahre 1918 hatte es diese Position inne, mittlerweile beherbergt es das badische Landesmuseum sowie einen Teil des Bundesverfassungsgerichts. Dieser Umbruch erfolgte durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, bei der hieraus folgenden Renovierung wurde der Innenteil neu gestaltet und die äußere Fassade originalgetreu wiederhergestellt. Nach der Umgestaltung des Schlossplatzes wurden vom Hof-Figuristen Ingnaz Lengelacher gestaltete mythologische Figuren 2011 restauriert und wieder aufgestellt. Hierzu gehört auch die im Titelbild zu sehende Figurengruppe “Hercules im Kampf mit dem Drachen”.
So endete mein erster Ausflug nach Karlsruhe mit der Erkenntnis, dass die Stadt einiges zu bieten hat – ein kurzes Hereinschnuppern hat noch lange nicht ausgereicht, um die Stadt nur annähernd kennenzulernen. Ein weiterer Besuch in der Stadt wird noch folgen, zumal das angrenzende Frankreich nur wenige Kilometer entfernt liegt – vermittelt gleich ein ganz anders Flair, wie ich finde…
Vielen Dank an die PR Agentur Society Relations für die Einladung nach Karlsruhe sowie an das Radisson Blu Hotel Karlsruhe für die Übernachtung. Alle Erlebnisse und die daraus entstehenden Reiseberichte bleiben hiervon unberührt.
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