Endlich wieder Sylt!
Urlaubstage vergehen jedes Mal viel zu schnell – so auch dieses Mal, als es erneut nach Westerland ging. Durch meinen letzten Aufenthalt auf Sylt im Februar kannte ich mich bereits ein wenig aus und hatte so bereits vorab ungefährt geplant, wo ich ein wenig mehr Zeit verbringen möchte. Auch in kulinarischer Hinsicht konnte ich dieses Mal mehr erleben, da die Winterpause bereits vorbei war und mehr Restaurants, Bistros und sonstige Geschäfte offen hatten.
Meine Ferienwohnung vom letzten Mal war schon vermietet, daher suchte ich mir eine andere passende aus. In der Nebensaison bekommt man ordentlich eingerichtete und in guter Lage befindliche Appartements noch zu für Syltverhältnisse günstige Preise. Meine befand sich direkt am Eingang der Friedrichstraße und damit nur wenige Minuten zu Fuß vom Hauptstrand entfernt. Vom Balkon mit Ostlage konnte ich weit über Sylt schauen, bis zur Kirche St. Severin im Osten bei Keitum und wurde zudem morgens von der aufgehenden Sonne geweckt – schöner kann man im Urlaub nicht geweckt werden, oder?
Die Reise über die größte der nordfriesischen Inseln begann für mich in Hörnum, im Süden. Bei strahlendem Sonnenschein parkte ich mitten im reetgedeckten Viertel, welches ich bereits im Februar für mich entdeckt hatte. Auf Grund des Wetters entschied ich mich spontan für eine Wanderung um die Südspitze Sylts, der Hörnum Odde. Während dieser Spaziergang früher noch rund drei Stunden in Anspruch nahm, dauert er heute nur noch rund eine Stunde – Sylt wird eben merklich kleiner.
Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen verheißt einen weiteren sonnigen Tag – nachdem ich im Süden der Insel war folgt nun der Norden: der Ellenbogen. Ein sich in Privatbesitz befindliches Naturschutzgebiet nördlich von List, welches für Fußgänger und Radfahrer kostenfrei zu begehen (bzw zu befahren ist), Autofahrer müssen eine Maut in Höhe von fünf Euro bezahlen. Für mich ist der Ellenbogen die schönste Gegend auf der Insel, viele Dünen, viel Natur, viel Sand und wenig Bebauung durch den Menschen, dazu findet man eigentlich bei jeder Windrichtung auf dem weitläufigen Gebiet einen windgeschützten Platz am Strand, wo man oft ungestört die Sonne genießen kann. Optische Highlights sind die Leuchttürme List West und List Ost und auch ein Spaziergang entlang des karibisch anmutenden Strandes am nördlichsten Punkt Deutschlands oder um die Nordostspitze Sylts herum sollten auf der To-Do-Liste stehen.
Am nächsten Morgen zeigte sich die Sonne leider nicht, dafür hingegen typisches Nordseewetter mit Windstärken von bis zu sieben Beaufort. Zunächst ein wenig enttäuscht über die fehlende Sonne fand ich schnell Gefallen an den hohen Wellen und dem Gefühl, einfach durchgepustet zu werden. Der Weg führte mich nach List, wo sich für Nordseewetterflüchtlinge das Erlebniszentrum Naturgewalten anbietet. Ich war wegen des kleinen Hafens hier, von wo aus eine Fährverbindung ins dänische Rømø besteht. Aber auch Shoppen und Stöbern in der “Alten Tonnenhalle” sowie beim Fischmarkt von Gosch kann man hier gut.
Auf dem Rückweg wollte ich es dann richtig wissen und legte einen Zwischenstopp am Roten Kliff bei Kampen ein. Direkt an der Kliffkante wehte der Wind so stark, dass er einem teilweise den Atem nahm. Aber hey, das ist Nordsee! Und genau das wollte ich auch irgendwie spüren, auch wenn ich nicht wirklich damit gerechnet habe. Zu Fuß ging es quer durch die Dünen zum Quermarkenfeuer “Rotes Kliff” und weiter zum “La Grande Plage“, wo ich mich bei Latte Macchiato mit Blick aufs aufgewühlte Meer aufwärmte. Wer sich noch mehr aufwärmen möchte kann dies in der hauseigenen Strandsauna tun. Am Strand entlang lief ich dann zurück Richtung Holzpodest, um wieder auf die Oberkante des Kliffs zu kommen. Die zuvor dichte Wolkendecke hat sich mittlerweile gelockert und lässt der Sonne wieder den Vortritt – richtig warm wird es trotzdem nicht.
In Kampen geht es am nächsten Tag weiter: am Kampener Leuchtturm, den man leider nicht besteigen kann – gut ausschauen tut er allerdings, insbesondere bei makellos blauem Himmel. In der Sonne lässt es sich mit leichter Jacke aushalten, sodass ich mich auf den Weg in die Kupferkanne mache – im Februar musste ich sie aus Zeitgründen ausfallen lassen, jetzt stand einem Besuch mit (Milch)Kaffee und Kuchen nichts mehr im Wege, bevor ich mir die teuerste Wohnstraße Deutschlands anschaute: den Hobokenweg in Kampen mit Preisen von bis zu 35.000 € pro Quadratmeter.
Passend zum Wetter fehlte mir noch eine kleine kulinarische Leckerei – ein Eis aus der Sylter Eismanufaktur in List, welches sich im Sonnenschein auf der angrenzenden Terrasse entspannt genießen lässt. Nicht weit entfernt habe ich dann eine meiner Lieblingsecken auf der Insel entdeckt – die Aussichtsdüne westlich von List. Blicke über die Dünenlandschaft, über die Nordsee und über den Königshafen den Ellenbogen entlang, bis nach Dänemark.
Der Kreis schließt sich – wie schon am ersten kompletten Tag ging es nach Süden, zunächst nach Rantum. Auch hier gibt es viele reetgedeckte Häuser, die ich jedoch recht schnell hinter mir gelassen habe: der Strand übte einfach mehr Faszination auf mich aus, auch wenn ich diese Reise bereits mehrfach an den Stränden entlanggelaufen bin. Strand und Meer sind Dinge, die ich so sehr mag – vielleicht musste ich auch deshalb noch einmal im Hafen von Hörnum entlanglaufen und ein wenig frische Nordseeluft schnuppern…
Leicht wehmütig trat ich also den Rückweg nach Westerland an, zurück zur Ferienwohnung: Sachen packen stand noch auf dem Programm, nachdem der Sonnenuntergang an diesem Abend auf sich warten ließ. Das Nach-Reisefieber lasse ich aber mit den noch folgenden Berichten wieder aufleben, dieser kurzer Rückblick auf die vergangenen Tage war nur der Anfang :)
Vielen Dank an die Sylt Marketing GmbH für die Unterstützung bei dieser Reise. Alle Erlebnisse und meine Liebe zur Insel bleiben hiervon unberührt. Solltet ihr euch auch zur Insel verbunden fühlen, dann kann ich euch den Blog der Insel Sylt empfehlen.
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