Kunst, Kultur, Keschichte – nachmittags in Wien (Teil 2)
Weiter gehts mit Teil 2 aus Wien, nach einer kleinen “Pause” beim Hotel und Café Sacher (zumindest hier hier im Blog, auf Grund der Warteschlange bin ich ja weiter gegangen, hier nachzulesen). Die Albertina, direkt hinter der Oper und neben dem berühmten Hotel gelegen, ist ein Kunstmuseum. Aktuell gehört unter anderem die Ausstellung “Matisse und die Fauves” zu den dort gezeigten Werken, worauf mittels beklebter Treppenstufen aufmerksam gemacht wird. Parallel hierzu findet noch bis zum 6. November die Viennale statt.
Nicht weit entfernt – sozusagen um die Ecke – befindet sich der Burggarten, eine kleine Gartenanlage mit mittig gelegenem Teich. Kaiser Franz war seinerzeit an der Planung und Gestaltung mitbeteiligt, seit 1919 ist die gesamte Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit auf dem Gelände befinden sich das Schmetterling- und Palmenhaus sowie verschiedene Denkmäler. Die angrenzende Fassade gehört zur Neuen Burg, einem Teil der Wiener Hofburg (die, wie das “Neue Hoftheater” (= Semperoper) in Dresden, von Gottfried Semper entworfen wurde).
Mein übliches Glück bleibt mir übrigens treu: vor dem Schmetterlinghaus finden gerade Dreharbeiten des ORF statt, unter der Regie von Harald Sicheritz.
Neugierig laufe ich den Burgring entlang und biege durch das Burgtor in den riesigen Innenhof der Anlage ein. Nach einer Veranstaltung sind die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange, das österreichische Bundesheer ist ebenso beschäftigt wie Mitarbeiter einer Firma für Schwer- und Spezialtransporte. Passt irgendwie zu mir, genau wie die Sache mit den Filmarbeiten. Ich habe ein Talent dafür ausgerechnet dann zu verreisen, wenn Veranstaltungen, Radrennen, Feste und sonstige Feierlichkeiten am Zielort stattfinden ;-)
Einen Steinwurf über den Burgring hinweg sind zwei weitere Gebäude zu finden, die die Handschrift Gottfried Sempers tragen und sich zum Verwechseln ähnlich sehen: zum einen das Naturhistorische Museum, zum anderen das direkt gegenüberliegende Kunsthistorische Museum. Beide trennt nur eine kleine Grünanlage mit mittig gelegenem Denkmal: der Maria-Theresien-Platz.
Der Burgring hat sich mittlerweile in den Opernring verwandelt und die Namensgeberin taucht vor mir auf. Erbaut wurde sie 1861 bis 1869 nach Plänen von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und von 1945 bis 1955 an selber Stelle wieder aufgebaut. Erich Boltenstern gewann den hierfür ausgeschriebenen Architekturwettbewerb. Heute ist die Wiener Staatsoper eine der berühmtesten der Welt.
Durch die großzügig angelegte U-Bahnstation “Karlsplatz” erreiche ich mein nächstes Ziel, welches ich mir für diesen Tag vorgenommen habe: die Karlskirche. Jedoch beginnt es – nachdem ich die Station gerade verlassen habe und wieder Tageslicht sehe – leicht an zu regnen. Ein paar Stunden zu früh, die Vorhersagen sprachen erst ab dem frühen Abend von Regen. Das Wasser im Brunnen ist leider schon abgelassen worden, auf ein Bild mit Spiegelung muss ich daher verzichten – nicht jedoch auf den Besuch des Inneren. Acht Euro Eintritt sind zwar relativ viel, aber für das Kuppelfresko lohnt sich das allemal.
Als ich die Karlskirche wieder verlasse fällt mein Blick auf die Straße: einiges an Regen ist während meiner Zeit im Trockenen heruntergekommen. Nur noch kleine Tropfen fallen, doch es ist merklich dunkler als noch zuvor. Neben dunklen Wolken setzt langsam bereits die Dämmerung ein, als ich noch zum nahegelegen Hochstrahlbrunnen laufe. Seine Architektur zielt auf den Lauf des Jahres ab: 365 kleine Düsen symbolisieren die Tage, insgesamt sieben kleinere Springbrünnchen stehen für die Wochentage und weitere unterschiedlich hohe Strahlen in der Brunnenmitte gelten als Zeichen für Monate, Monatstage und Stunden eines Tages.
Die Dämmerung nimmt immer mehr zu, ich streife zwar noch ein wenig durch die Wiener Straßen und Gassen, doch bereits mit dem Ziel “Wien-Mitte/Landstraße”. Im vom dort nicht weit entfernten Starbucks setze ich mich eine Stunde zur Ruhe, bevor mich der CAT wieder zurück Richtung Flughafen bringt. Ein Tag Wien geht zu Ende – mit der Erkenntnis: tagestripfähig und dass ich auf jeden Fall noch mal länger in die Stadt an der Donau muss.
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