Impressionen aus den “Jardines d’Alfàbia”
Heiße Tage mit viel Sonnenschein, schweißtreibenden Temperaturen auf Mallorca? Normalerweise würde ich euch jetzt empfehlen, einfach Handtuch und Badesachen zu packen und ab an eine der zahlreichen Buchten der Insel zu fahren. Doch trotz der für Sightseeing eigentlich zu hohen Temperaturen möchte ich euch einen Ort zeigen, an dem es auch bei diesen Wetterbedingungen gut auszuhalten ist.
Im Westen Mallorcas, mitten in den Bergen der Tramuntana bei Bunyola, befinden sich die “Jardines d’Alfàbia”, die Arabischen Gärten von Alfàbia. Sie befinden sich in etwa bei Kilometer 17 der Ma-11, der Straße von Palma nach Sóller, direkt vor der Mautstation des dortigen Straßentunnels. Die Geschichte der Gärten reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als der arabische Wesir Ben Abet den Auftrag gab, hier einen maurischen Mustergarten anzulegen. Die Mauren, die von ungefähr 900 bis 1230 auf Mallorca herrschten, waren bekannt dafür mit wenig Wasser so gut es geht auszukommen und dies so effektiv wie nötig zu nutzen. Der hohe Grundwasserspiegel an dieser Stelle kam ihnen dabei zugute.
Zahlreiche kleine Kanäle verbinden die grüne Vegetation der Gärten miteinander und lassen hier Pflanzen blühen und wachsen, die eigentlich auf Mallorca gar nicht heimisch sind. Palmen, Bäume, Sträucher und in Form gebrachte Pflanzen bieten Schatten und kühlen die Luft auf erträgliche Temperaturen herab. Wasserspiele und das beruhigende Plätschern der kleinen Kanäle verursachen eine ganz eigene Stimmung, die durch die verschiedenen Düfte verstärkt werden. Es riecht nach Blumen, nach Holz, nach Gras, der Wind streicht sanft durch die Wipfel der Palmen und Bäume inmitten der grünen Oase in der sonst recht eintönigen Tramuntana. Ich würde euch ja gerne aufzählen, welche Blumen und Bäume es alles in den Gärten so gibt, auf Grund mangelnder botanischer Kenntnisse meinerseits verweise ich stattdessen auf die überall angebrachten kleinen Schildern mit den Bezeichnungen der Pflanzen… ;)
In der Mitte der Gärten erklingen Klaviertöne, die man im Schatten und unter Palmen bei Kaffee und mallorquinischen Kuchen sowie frisch gepressten Orangensaft genießen und wo man die Natürlichkeit auf sich wirken lassen kann. Mehr über die Geschichte der Gärten sowie die übliche Lebensweise erfährt man im angrenzenden Herrenhaus, welches heute ein Museum beherbergt den Schluss des Rundganges markiert. Für 6,50 € Eintritt (Sommer) eine Sehenswürdigkeit, die man nicht nur besucht um sie sich anzuschauen, sondern die gleichzeitig einen meditativen Charme vermittelt und beruhigt – zumal Busse oder Ausflüge die Gärten nur selten als Ziel haben und man so auch in der Hauptsaison ungestört die Atmosphäre der “Jardines d’Alfàbia” genießen kann.
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