Berlin at night – und der Mond ist immer mit dabei (Teil I)
Es wird immer eisiger, desto näher ich der Oberfläche komme. Ich durchquere die Tür, steige die Treppenstufen nach oben und befinde mich in einem schmalen Durchgang. Unter mir dunkles Holz, links und rechts Bauzäune, die den Blick auf die Baustelle der Staatsoper kaum verbergen. Der federnde Holzboden verwandelt sich in festen Steinboden, der schmale Durchgang verwandelt sich in einen großen Platz – den Bebelplatz – mit der juristischen Fakultät der Humboldt-Univerität, die nicht nur von den Laternen des Platzes angestrahlt werden. Nein, auch der Mond tut sein bestes, um noch ein wenig Sonnenlicht zur Erde zu reflektieren und so die Hauptstadt in dieser eisigen Nacht zu erhellen.
“Das erste Mal Berlin seit Juni 2011”, denke ich mir – nach anfänglicher Orientierungsschwäche weiß ich plötzlich doch wo ich bin. Magisch, wie vom Lichte angezogen, folge ich dem Weg Richtung Fernsehturm, der mir wie ein rot blinkender Leuchtturm den Weg weist. Am Schloßplatz halte ich kurz inne – gebremst von einem Hauch Romantik mitten in der Hauptstadt, als der Mond zwischen den beiden Statuen hindurchschimmert.
In meinem Kopf faltet sich der imaginäre Stadtplan der Stadt auf. Nachts sieht Berlin tatsächlich etwas anders aus als tagsüber, aber nicht minder interessant. Die tagsüber viel befahrene Straße ist so gut wie leer, was vielleicht an auch der Baustelle liegt. Schnell hinüber auf die andere Straßenseite, hinein in den Lustgarten.
Die Kälte macht sich langsam bemerkbar. Trotz Bewegung nimmt mir der kühle Wind die Körperwärme weg. Das sonst so sehenwerte Alte Museum lasse ich im wahrsten Sinne des Wortes links liegen – es hat eh geschlossen – und laufe herüber zum hell illuminierten Eingangsportal des Berliner Doms. Selten habe ich bei meinen drei, vier Besuchen in Berlin habe ich so wenig Touristen, so wenig Besucher am Dom gesehen. Zugegeben…ich war sonst auch immer am Tag in der Stadt unterwegs und nicht am Sonntag Abend um kurz nach 22 Uhr.
Gedanklich stoppe ich auf meinem imaginären Stadtplan. Ich überlege kurz. Was möchte ich lieber sehen? Fernsehturm von unten und den Alexanderplatz – oder doch lieber das Wahrzeichen, das Brandenburger Tor? Das eine wäre näher, das andere imposanter…von der Kälte beeinflusst entscheide ich mich schließlich für das Brandenburger Tor, das imposantere von beiden Entscheidungen.
[Weiter mit Teil II: “Der Abend, an dem ich in Berlin das erste Mal doppelt sah“]
Das war Teil 1 des ersten Reiseberichts aus dem Jahre 2014. Wie es weiter geht und wofür ich mich entschieden habe, das werdet ihr in Teil 2 erfahren, der in den kommenden Tagen veröffentlicht wird. Zeitgleich wird dieser Artikel mit seinen beiden Abschnitten sowohl Anfang als auch Ende darstellen. Während der Artikel hier, den ihr gerade gelesen habt, der letzte mit dem momentanen Layout sein wird, wird die Fortsetzung der erste im neuen Outfit sein – zu den Gründen habe ich mich bereits hier (klick) geäußert.
Ich hoffe, die Umstellung verläuft problemlos und ich werde euch bald wieder an dieser Stelle begrüßen können! Auf Facebook und twitter werde ich Bescheid geben, sobald die Erneuerung des Layouts abgeschlossen ist.
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