Sommerurlaub auf Mallorca
Zeit für Sommer, Sonne, Strand und Meer – Mallorca was calling! Nach zwei Jahren balearischer Abstinenz wurde es wieder Zeit für einen Urlaub auf der Lieblingsinsel der Deutschen im Mittelmeer und einer Flucht vom Alltag daheim. Für zehn Tage wurde also Cala Ratjada im Nordosten zum Ausgangspunkt unserer Exkursionen – insgesamt 1300 Kilometer mehr standen schließlich auf dem Tacho des Mietwagens, einem fast nagelneuen Renault Captur.
Nach einer gefühlten Ewigkeit an der Kofferausgabe sowie gut anderthalb stündiger Fahrzeit mit dem Bus des Reiseveranstalters (der weniger Beinfreiheit hatte als zuvor im Flugzeug, dafür aber kostenfreies WLAN) quer über die Insel begrüßte uns endlich das Hotelzimmer #215 im Vincci Bosc de Mar, Cala Ratjada*. Wenige Stunden später – ausgeschlafen und voller Tatendrang – übernahmen wir den fast fabrikneuen Renault Captur. Die erste Fahrt auf Mallorca führte uns zur Cala Mitjana in der Nähe von Artà: faulenzen in der Sonne und das erste Bad im Mittelmeer stand an, ebenso die Erkundung der näheren Umgebung des Hotels.
Am nächsten Tag startete die Reise entlang der Ma-10 im Westen der Insel. Auch wenn ich die Strecke schon einmal abgefahren bin (siehe hier und hier), so musste sie einfach nochmal sein. Erneut ging es quer über die Insel, an Palma vorbei nach Andratx – dem Start der Route, die uns zunächst bis Banyalbufar führte und wenige Tage später ab Valldemossa fortgesetzt wurde. Noch immer bin ich von der Küstenstraße fasziniert und kann sie jedem, der spektakuläre Ausblicke mag, empfehlen – auch beim zweiten oder dritten Besuch der Route.
Für mich immer einen Besuch wert: Port de Sóller mit seinen vielen Booten und Yachten sowie Haltestelle der Straßenbahn nach Sóller, mit der ich in diesem Jahr auch endlich einmal nach Sóller und zurück gefahren bin – vorbei an Orangen- und Zitronenbäumen, so nah, dass man sie fast direkt aus dem Zug pflücken könnte.
Ein kleiner Geheimtipp ist die Glasbläserei Gordiola an der Ma-15 in der Nähe von Algaida. Die hier produzierte Glaskunst kann nicht nur gekauft werden, man kann auch hautnah zuschauen, wie die filigranen Glastiere, Vasen und Kronleuchter entstehen. Ungefähr 30 Minuten Fahrzeit entfernt, in Bunyola, befinden sich die “Gärten von Alfàbia” – eine Gartenlandschaft mit Wasserspielen sowie einem Herrenhaus aus dem 12. Jahrhundert, in dem sich heute ein Museum befindet. Dank zahlreicher Palmen und der Lage in der Tramuntana ist das Klima hier auch an heißen Sonnentagen gut auszuhalten, dazu gibt es in der Caféteria im Grünen frisch gepressten Orangensaft von Orangen aus Sóller.
Die arabischen Gärten befinden sich direkt am Tunnel zwischen Palma und Sóller – einer rund drei Kilometer langen Röhre, die nur über zwei Spuren auf einer einzigen Röhre verfügt und damit keinen besonders großen Sicherheitsstandard bietet. Zudem kostet die einmalige Durchfahrt 5 € Maut – eine Alternative ist die Passstraße Ma-11a, die auf über 400 Höhenmetern elf Kilometer zurücklegt und dabei 60 Kurven bietet. Über die Ma-10 und Ma-2142 geht es dann wieder nach Sa Calobra, zum Torrent de Pareis – noch nie habe ich so türkisfarbenes Wasser gesehen wie an diesem Tag. Nicht nur bei Sonnenschein ist die Schlucht ein beliebtes Ziel von Tagesausflüglern, die eindrucksvollen und steilen Wände üben jedes Mal eine gewisse Faszination aus und zeigen uns, wie klein wir als Menschen doch im Vergleich zur Natur sind.
Ebenfalls im Norden anzutreffen ist Alcúdia, bekannt für seine gleichnamige Bucht und die Innenstadt. Einfach durch die Straßen der spanischen Kleinstadt laufen und sich treiben lassen, frisch zubereitetes Eis genießen oder in den kleinen Geschäften nach Mitbringseln für daheim schauen – die Zeit vergeht schnell. Als weiterer Wegpunkt bietet sich die Serra de Tramuntana an – entweder in Richtung Sa Calobra oder aber weiter in Richtung Norden, bis zum nördlichsten Punkt Mallorcas: dem Cap Formentor. Zwischendurch unbedingt an den Halten eine kurze Pause einlegen, ein paar Schritte laufen und den Blick über die Mauern wagen – es lohnt sich!
Die Halbinsel Formentor dürfte den meisten für ihren weißen Leuchtturm in unmittelbarer Nähe zur Steilküste bekannt sein, der von 1860 bis 1863 erbaut wurde. 167 Meter über dem über dem Meeresspiegel thront seitdem der Far de Formentor und sendet alle 20 Sekunden vier weiße Blitze aus. Bei gutem Wetter kann man von hier bis zur Nachbarinsel Menorca schauen sowie den Blick entlang der Buchten von Pollença und Alcúdia schweifen lassen. Die auf dem Weg zum Leuchtturm befindlichen Aussichtspunkte zeigen eindrucksvoll die zerklüftete und zum Teil karge Landschaft, die mitunter im Kontrast zum Rest der Insel steht.
Mallorca ist so vielfältig – die Reise mit dem Mietwagen über die Insel lohnt sich auf jeden Fall. All die vielen verschiedenen Facetten würde man ansonsten verpassen. Auch wenn das jetzt mein fünfter Besuch auf der Insel war, so entdecke ich noch immer etwas neues und spannendes. Mallorca ist einfach mehr als Ballermann, Megapark und Bierkönig.
Die mit * markierten Links sind Affiliate-Links – beim Kauf oder bei Buchung auf diesen Seiten bekomme ich eine kleine Provision, um auch weiterhin auf eigene Kosten unterwegs zu sein. Der Preis bzw. die Kosten für euch erhöhen sich hingegen nicht, ihr zahlt auch weiterhin den ganz normalen Preis. Danke für eure Unterstützung! :)
2 Kommentare